Netzwerkaufbau und Qualifizierung von Senioren-und Medienlotsen mit Migrationshintergrund in Dortmund

8. November 2016 | Von | Kategorie: Netzwerk

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Das 2015 begonnene Projekt des Internationalen Frauencafé Dortmund e.V. wird vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen auch 2016 und ebenso im Folgejahr 2017 gefördert.

Das Projekt bietet Mitarbeitern von Institutionen, die auf kommunaler Ebene arbeiten, Informationen und eine überschaubare Einführung in das Thema „Arbeit mit älteren Migranten“, Problematik, Besonderheiten, Lösungsansätze

Das Projekt beschäftigt sich mit diesem Thema, weil in den nächsten zwei Jahrzehnten die Zahl der älteren Eingewanderten ansteigen wird, d.h. die Menschen, die als junge Leute in Deutschland eingewandert sind, werden nach und nach das Rentenalter erreichen.

Die schon vorhandenen Angebote für ältere Menschen der Aufnahmegesellschaft, sollen an Migranten angepasst werden. Mit unserem Projekt werden vorrangig Migranten -Communitys und Migrantenselbstorganisationen angesprochen. In diesem Bereich sollen in Schulungen Seniorenlotsen ausgebildet werden, die dann als Multiplikatoren eingesetzt werden können.

In zahlreichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass in vielen  Migranten – Communitys Unkenntnis/Desinformation über das deutsche Gesundheitssystems besteht, sowie eine weitgehende Unkenntnis darüber, wer die Ansprechpartner und die zuständigen geeigneten Institutionen für die Belange der älteren Menschen sind.

 

Um diesen Missständen entgegen zu wirken, wurde das Projekt konzipiert:

Durch die Schulung der Multiplikatoren aus den Migranten – Communitys, die zu Senioren-und Medienlotsen qualifiziert werden, entsteht der Kontakt und der Bezug zu den einzelnen Gruppen. Diese Lotsen wiederrum bilden und bauen gemeinsam mit anderen Akteuren der Seniorenarbeit aus der Kommune, Verwaltung und Institutionen ein Netzwerk, die Communitys werden somit erreicht.

Aus diesem Anlass wurde mit Unterstützung der Stadt Dortmund auch die Internetportalseite erstellt.

 

www.seniorelotse-dortmund.de

 

Zielgruppe dieser Portalseite sind Migrantenvereine. Die Seiten sollen in unterschiedlichen (Herkunfts-)Sprachen angeboten werden. Derzeit ist die Seite in türkischer und russischer Sprache abrufbar.

 

Das Projekt ist 2015 sehr erfolgreich gestartet und durchgeführt worden. Die Zielgruppe  hat das Angebot sehr gut angenommen. Hierbei insbesondere von Migrantinnen, die in den MSO die Funktion der Multiplikatoren einnehmen, sie sind oft Vorstandsmitglieder.

In Folge haben sich sieben Organisationen zusammengefunden, die aktiv an den Schulungen zum Aufbau eines Netzwerkes für Seniorenlotsen teilgenommen haben. Die Treffen wurden von Mitgliedern der Migrantenselbstorganisationen Egikür e.V., Biff e.V., Selimiye Moschee Eving e.V., Stadtteilmütter/-Väter, dem Dietrich-Keuning-Haus, dem Seniorenbeirat der Stadt Dortmund, dem Verein Infrado e.V., und Interessenten an der Tätigkeit als Seniorenlotsen besucht.

Als ersten Schritt wurde bei diesen Treffen die Netzwerkgruppe mit dem Namen Insenedo (Interkulturelles Seniorenlotsen Netzwerk Dortmund) gegründet.

Im letzten Jahr nahmen 104 Personen an den neun Schulungsmodulen teil. Die Teilnehmer der Schulung für Seniorenlotsen haben folgendes gelernt:

  • Kooperation mit Partnern
  • Finden passender Angebote der Aufnahmegesellschaft
  • Austausch und Vernetzung mit anderen Gruppen, sowie mit Einrichtungen der Aufnahmegesellschaft
  • Als Experten der Seniorenarbeit diese Kenntnisse in die eigenen Communitys tragen.
  • Aufbau eines Netzwerkes zwischen Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen, Politik, Verwaltung und Verbänden durch diese gemeinsame Arbeit.
  • Ehrenamtliche Tätigkeit der Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund zusammen mit den Einheimischen als Multiplikatoren in den Senioreneinrichtungen der Stadt Dortmund.

 

Die Schulung der Medienlotsen ist in drei Module eingeteilt. Der an 3 Schulungen beteiligte Referent Daniel Hoffmann hat auf der Seite des Kuratoriums Deutsche Altershilfe / Forum Seniorenarbeit NRW für uns eine Plattform eingerichtet. Die Anwendung der digitalen Plattform ermöglicht sowohl den Lotsen, als auch den älteren Migranten im Alltag Hilfe/ Erleichterung.

Thema der Schulungen:

Ein neues Tätigkeitsfeld mit weiteren Vernetzungsmöglichkeiten im Internet

Onlinephase: Hier arbeiten die Teilnehmenden an selbst gesteckten Themen weiter und kommunizieren

Ideensammlung für das Netzwerk:

Wir denken darüber nach, welche Ideen die Teilnehmer haben, wie das Internet / Technik für das Netzwerk genutzt werden kann.

Wir bzw. andere Ältere benötigen Hilfe zum Einstieg in die Technik

Die Zielgruppe können auch Angehörige / Kinder / Enkel sein.

Eine Idee der Anwendung zum Beispiel war, dass ältere Migranten sich, wenn sie in der Stadt unterwegs sind, auf einer Bank sitzend,  mit Hilfe der digitalen Plattform Informationen holen können.

Bei der Durchführung des laufenden Projektes sind weitere Bedarfe erkannt worden. Die Erweiterung und Ergänzung der neuen Projektthemen findet sich in dem Projektplan/den Projektzielen wieder. Insbesondere sollen die Gruppenarbeiten in den MSOs erweitert werden. Die Anzahl der Schulungen für „Medienlotsen“ soll erhöht werden. Die Schulungen werden die Strukturen der MSO in dieser Hinsicht unterstützen. Darüber hinaus werden Kenntnisse zu kommunalen und politischen Themen vermittelt, wie beispielsweise die Arbeit im Seniorenbeirat und die Möglichkeit der aktiven Beteiligung. Dem Dortmunder Seniorenbeirat gehören bislang keine Migranten an.

Ein weiterer Bedarf ist, dass die Multiplikatoren z. B. mehr Informationen zu den Themen Pflegeversicherung, Demenzzentrum usw. wollen.

Die Bekanntmachung der Projekt-Internetseite als Netzwerkbasis und die Pflege durch die aktive Teilnahme von MSOs muss vorangetrieben werden. Wichtige Informationen für Senioren sollen hier präsentiert werden und den MSO und deren Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden. Die Infos sollen hier in türkischer, griechischer und arabischer Sprache angeboten werden. Innerhalb des Projektes sollen weitere Organisationen in Dortmund und der Region erreicht werden.

Neben den Schulungen wird auch die Gruppenarbeit in den MSO weitergeführt.

Im Rahmen dieses Projekt wurden in den Jahren 2015 und 2016 zwei Fachtagungen in Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund organisiert.

Für das Jahr 2016 sind zusammen mit dem Seniorenbüro Eving fünf Schulungs-Module vorbereitet.

Montag, 26. September 2016
„Vorstellung Seniorenbüro – Hilfen im Alltag“

Montag, 24. Oktober 2016

„Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung“

Montag, 07. November 2016

„Pflegefall in der Familie – was tun?“ Teil 1

Montag, 28. November 2016

„Pflegefall in der Familie – was tun?“ Teil 2

Freitag, 2. Dezember 2016

„Hilfsmittel und Wohnumfeldverbesserungen“

Uhrzeit: 09:30 ‐ 11:30 Uhr

Ort: Nachbarschaftshaus Fürst Hardenberg, Herrekestraße 66, 44339 Dortmund

Referentin: Cordula von Koenen Seniorenbüro Eving

 

Ansprechpartner der Teilnehmer an den Schulungen:

Projektleitung :

Dr.Gürsel Çapanoğlu

gcapanoglu@infrado.de

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